Zentrum für Ethik und Philosophie in der Praxis (ZEPP)
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Podiumsdiskussion: Pandemien verhindern!

Müssen wir unser Verhältnis zu Tieren und Umwelt neu denken? (19. Juli 2023)

Nicht erst seit der Coronapandemie stellen Zoonosen, d.h. von Tieren auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheiten, eine Gefahr für die menschliche Weltbevölkerung dar. Zugleich werden Pandemien jedoch durch menschliche Eingriffe in die Natur, das fortschreitende Beschneiden der Lebensräume von Wildtieren und die beengten Haltungsformen in der Landwirtschaft begünstigt. Der Mensch trägt also eine Mitverantwortung für das Entstehen von Pandemien. Es stellt sich daher die Frage, wie sich Pandemien künftig verhindern lassen. Ist es an der Zeit, unser Verhältnis zu Tieren und Umwelt grundlegend zu verändern?

Vier Expertinnen aus den Bereichen der Virologie, der Ökologie sowie der Tier- und Umweltethik werden in Inputreferaten zunächst ihre Position zur Thematik darlegen und darauf in einer Podiumsdiskussion miteinander ins Gespräch kommen. Anschließend wird die Veranstaltung für Fragen aus dem Publikum geöffnet.

Podium

BossertDr. Leonie N. Bossert ist Akademische Rätin a.Z. am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen und Mitglied beim Deutschen Komitee für Nachhaltigkeitsforschung sowie der Jungen Akademie der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf Tier-, Umwelt-, und Mikroben-Ethik, den normativen Grundlagen Nachhaltiger Entwicklung sowie auf Nachhaltiger KI.

 


Martin_AngelaProf. Angela Martin ist Philosophin und spezialisiert auf Fragen der angewandten Ethik und Bioethik. Sie arbeitet insbesondere in den Bereichen der Tierethik, Medizinethik und Umweltethik. Zurzeit ist sie Assistenzprofessorin an der Universität Basel (Schweiz) und leitet das vom Schweizerischen Nationalfonds geförderte PRIMA-Projekt "Beastly Politics - A Theory of Justice for Nonhuman Animals".

 

 

SimoneSommer BotGarten Bergmolch (3)Prof. Dr. Simone Sommer leitet das Institut für Evolutionsökologie und Naturschutzgenomik an der Universität Ulm. Im Zuge ihres Forschungskonzepts ‘EcoHealth’ untersucht sie die Auswirkungen anthropogener Stressoren wie Landnutzungsänderungen und Umweltverschmutzung auf die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit von Wildtieren und Zunahme zoonotischer Infektionen. Dazu kombiniert sie aufwendige Feldstudien in Afrika, Süd- und Mittelamerika und Deutschland mit modernsten Labormethoden, insbesondere zu den Auswirkungen dieser anthropogenen Störungen auf wichtige Gesundheitsmarker (Mikrobiom, immungenetische Vielfalt).


BildVolzProf. Dr. Asisa Volz ist Professorin am Institut für Virologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover und Mitglied des Exekutivausschusses des COVID-19 Forschungsnetzwerkes Niedersachsen (COFONI). Ihre Forschung umfasst unter anderem das Verständnis der Immunmechanismen des impfstoffinduzierten Schutzes gegen neu auftretende Viren sowie die Entwicklung von Klein- und Großtiermodellen, die zur Erforschung wichtiger Aspekte neu auftretender Viren, einschließlich Pathologie, Übertragung und Wirtsreaktionen, eingesetzt werden können.

 

Moderation: Paulus Kaufmann & Felicitas Selter

Organisation: Felicitas Selter & Marius Baumann